Stellvertretend für die Christen in Regensburg

Die Stadt Regensburg lud zum 27. Januar 2020 zu einer Gedenkstunde an die Opfer des Nationalsozialismus in den Historischen Reichssaal des Alten Rathauses.

Den Hauptvortrag hielt die Berliner Historikerin Dr. Susanne Willems über den furchtbaren Werdegang des KZ Auschwitz.

Grußworte brauchten die Vorsitzende der Jüdischen
Gemeinde Regensburg Ilse Danziger, Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und Wilhelm Unger, Vorsitzender der ACK-Regensburg.

Wilhelm Unger bedankte sich, dass er zum ersten Mal als alleiniger Vertreter für alle Christen in Regensburg sprechen durfte. Unter Anderem sagte er: „Wir Christen sind uns wohl bewusst, dass wir über viele Jahrhunderte hinweg den Judenhass und übertriebenen Patriotismus geschürt haben – und viel zu oft haben wir geschwiegen, wo Menschen misshandelt wurden und auch noch werden. Dadurch haben wir unseren Glauben an den Gott verraten. Gott, der alle Menschen liebt, – und der uns Christen leert das Böse mit Gutem zu überwinden. Wir wissen auch, dass wir Gewesenes nicht rückgängig machen können, – so sehr uns das auch leidtut. Um so mehr ist uns Christen in den vergangen Jahrzehnten bewusst geworden: Mit allen Menschen guten Willens werden wir nicht mehr schweigend zusehen.“

Unger erinnerte an die Gemeinsamkeiten von Juden und Christen.  In Anlehnung an die „Stuttgarter Schulderklärung“ der Evangelischen Kirche aus dem Jahr 1945 appelierte er an seine Geschwister im christlichen Glauben treuer zu beten, brennender zu lieben und fröhlicher zu glauben.

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